Menschen mit Spuren und ihre Wege durch die Krise. Folge 34: Dominik Haselbeck
11. April 2022
Felix Reifschneider: U-Bahn-Verlängerungen nicht aufs Abstellgleis schieben
12. April 2022
alle anzeigen

Die Fruit Logistica 2022

(Foto: Dr. E. Schaefers)

Die Fruit Logistica 2022

Die Messe FRUIT LOGISTICA in Berlin versteht sich weltweit als Leitmesse des internationalen Frischfruchthandels in allen Geschäftsbereichen und mit allen Marktteilnehmern. Sie bietet eine globale Plattform für neue Ideen, neue Impulse und neue Lösungen mit einem kompletten Überblick über sämtliche Innovationen, Produkte und Dienstleistungen in allen Handelsstufen. 

(Foto: Dr. E. Schaefers)

Auf einer Ausstellungsfläche von 142.578 qm auf dem Messegelände in Berlin und 3.334 nationalen und internationalen Ausstellern gab sie Anfang April 72.704 Fachbesuchern die Möglichkeit sich zu informieren und zu vernetzen. Der Focus lag in diesem Jahr auf dem Streben nach nachhaltigerer Wirtschaft, einer Verlagerung hin zu lokaleren und regionaleren Angeboten und die Auswirkungen neuer und bahnbrechender technologischer Fortschritte. 

Die landeseigene Messegesellschaft Messe Berlin konzipiert, vermarktet und veranstaltet alljährlich hunderte Live-Events. Ihr Credo ist es, auf allen Veranstaltungen den Besucherinnen und Besuchern ein herausragender Gastgeber zu sein, bestmögliche Geschäftsimpulse zu geben und faire Bedingungen für alle zu gewährleisten. Das Unternehmensmotto lautet: Messe Berlin – Hosting the World

Meet onsite again lautet das Motto der diesjährigen Fruit Logistica. Nach zwei Jahren Messe-Abstinenz war der Zugang für Teilnehmende ohne Test-, Genesenen- oder Impfnachweis möglich. Zwei Tage lang konnten die Fachbesucher der FRUIT LOGISTICA über begehrteste internationale Auszeichnung der Fruchthandelsbranche abstimmen. Mit rund 30 Prozent der Stimmen ist die Amela® Tomate der Firma Granada La Palma aus Spanien die klare Gewinnerin im Wettbewerb um die beste Innovation der internationalen Fruchthandelsbranche. Sie wird nach traditionellen Techniken angebaut.

Exotische Früchte gehören zum Standard-Sortiment eines jeden Supermarktes. Ein zentrales ökologisches Problem der exotischen Früchte liegt nahe: Die Pflanzen stammen aus entlegenen oder tropischen Gebieten. Dementsprechend baut man die Früchte in weit entfernten Ländern an und importiert sie beispielsweise nach Deutschland. Sie legen dabei weite Transportwege zurück und haben demzufolge eine schlechte Ökobilanz. Die verursachten CO2-Emissionen durch den Transport gelangen in die Atmosphäre und treiben dort die globale Erwärmung weiter voran. Doch der Beitrag zur Klimakrise sind nicht die einzige Schattenseite der tropischen Früchte. Hinter relativ preisgünstigen exotischen Früchten in deutschen Supermärkten stecken unter anderem prekäre Arbeitsbedingungen, Umweltgifte, Rodungen und lange Transportwege. Produzenten und Konsumenten teilen sich die Verantwortung: Einerseits sind Hersteller für ihre Produkte verantwortlich, auf der anderen Seite bestimmen die Verbraucher durch ihre Nachfrage, welche Produkte sich auf dem Markt behaupten können. Unternehmen reagieren auf die Nachfrage der Verbraucher nach nachhaltigen und bezahlbaren Produkten. Deutlich zeigt sich dies beispielsweise an der steigenden Nachfrage nach Bioprodukten.

Dies ist keine rigide Einkaufs-Maxime, denn wer liebt sie nicht, die Ananas, die Avocados, Bananen, Mangos, Zitrusfrüchte und exotische Nüsse. Gehen wir beim Einkauf offenen Auges vor und bevorzugen wir regionale, saisonale und ökologisch korrekte Produkte. Sein eigenes Konsumverhalten überdenken bedeutet rücksichtsvoll zu verzehren was die Natur uns weltweit schenkt! Seien wir doch dankbar, dass der Markt uns so unendlich viele Delikatessen bietet. Sie bereichern exklusiv unseren Speisezettel und sollten eine Ausnahme darstellen.

(Text:/Fotos: Dr. E. Schaefers)

Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin