Sebastian Maack: Ausblick auf die nächste Legislatur
Bezirksstadtrat Sebastian Maack (AfD) ist der Leiter der Abteilung Bürgerdienste und Ordnungsangelegenheiten in Reinickendorf. Sebastian Maack hat an der TU Berlin erfolgreich studiert und ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur. Seit 2016 ist der gebürtige Wilmersdorfer und dreifache Familienvater als Bezirksstadtrat tätig. Dieses Amt wird er in der neuen Wahlperiode nicht mehr ausüben. Nach den Wahlen im September 2021 stellt die AfD keinen Bezirksstadtrat mehr in Reinickendorf. Sebastian Maack gehört in dieser Wahlperiode in Reinickendorf der BVV als Mitglied der AfD-Fraktion an. Wir sprachen mit ihm.
Stimme-Der-Hauptstadt: Am 24. November kommt die BVV Reinickendorf zusammen. Werfen Sie doch bitte einmal einen Blick für uns in die Zukunft hinaus.
Sebastian Maack: „Es ist eine gute Sitte, einer neuen Regierung erst einmal 100 Tage Schonzeit einzuräumen, die Regierungsgeschäfte zu übernehmen und die wichtigsten Probleme anzugehen, auch wenn Bezirksämter formal ja Verwaltungseinheiten und keine Regierungen sind. Ein Blick auf die Ziele ist aber durchaus schon jetzt gestattet. Die in der Vereinbarung der linken Zählgemeinschaft aus Grünen, SPD und FDP zusammengefassten Absichten halte ich für kritisch. Besondere Sorge bereitet mir dabei die geplante Verkehrspolitik, die geeignet ist, Verkehrsteilnehmer in Gut und Böse zu klassifizieren und die Spaltung unserer Gesellschaft weiter voranzutreiben. Auch die Ankündigung von zusätzlichen, dezentralen Flüchtlingsunterkünften kann für weiteren sozialen Sprengstoff sorgen. Während sich die SPD vor der Wahl noch gegen ein MUF am Paracelsus Bad ausgesprochen hat, ist in der Vereinbarung der Zählgemeinschaft davon nichts mehr zu lesen. Nach dem Aufenthalt im MUF folgt dann die Unterbringung in einer regulären Wohnung. Eine echte Herausforderung, wenn man dann gleichzeitig die Verfügbarkeit bezahlbaren Wohnraums erhöhen will“.
Stimme-Der-Hauptstadt: Was sollte am Ende dann dabei herauskommen?
Sebastian Maack: „Am Ende muss sich zeigen, was realistisch ist, was machbar ist und was mit dem vorhandenen Budget überhaupt umgesetzt werden kann. Ich hoffe, dass am Ende Vernunft über Ideologie siegt und werde das Bezirksamt ja als Bezirksverordneter der AfD weiter begleiten. Trotz der teilweise etwas düsteren Androhungen der Zählgemeinschaft, wünsche ich dem nachfolgenden Bezirksamt ein gutes Händchen bei seinen Entscheidungen und eine erfolgreiche Arbeit zu Gunsten aller Reinickendorfer. Die Herausforderungen werden durch die Pandemie größer und der finanzielle Spielraum kleiner. In einer solchen Zeit brauchen wir keine Ideologen, sondern einen funktionierenden Gemeinsinn, einen demokratischen Grundkonsens und Respekt vor Andersdenkenden“.
Stimme-Der-Hauptstadt: Vielen Dank für das Gespräch. (Text/Foto: Volker Neef)