Innensenator Geisel bat zum Sportpolitischen Dialog
Am 22. Juli bat die SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus zum Sportpolitischen Dialog. Auf dem Gelände des Landes-Kanu-Verbandes im Eisenhammerweg in Tegel lautete das Motto: „Berliner Sportvereine im Fokus. Wie geht es weiter nach der Krise?“
Andreas Geisel (SPD), Senator für Inneres und Sport, sprach darüber mit der Parlamentarierin Dr. Nicola Böcker-Giannini. Die SPD-Politikerin ist Mitglied im Sportausschuss des Abgeordnetenhauses; Dr. Wolfgang Grothaus, Präsident des Landes-Kanu-Verbands Berlin e.V. und Stefan Kolbe, Präsident des Bezirkssportbunds Reinickendorf e.V. Innensenator Geisel betonte: „Der Sport hat es in den letzten knapp 1,5 Jahren nicht leichtgehabt. Das betrifft sowohl den organisierten Sport als auch den privaten. Ich bin heute hierhergekommen, um mit Ihnen auszuloten: Was müssen wir in den nächsten Jahren tun, um den Vereinen zu helfen?“ Er erinnerte daran, dass der Sport Sekundärtugenden wie Fairness und Disziplin gerade Kindern und Jugendlichen beibringe. Stefan Kolbe forderte von der Politik „Unterstützung und vor allen Dingen Planungssicherheit. Alles ist unsicher. Wir müssen Vereinsstrukturen sichern. Es stellt sich ja unweigerlich die Frage: Was ist heute, was wird morgen sein, was wird erst recht im Herbst sein?“ Nicola Böcker-Giannini sagte: „Wir müssen deutlich machen: Der Sportverein ist wieder da!“ Wolfgang Grothaus richtete eine Bitte an den Senator aus: „Entbürokratisieren Sie bitte!“ So sei es für ihn und seine Sportkameraden unverständlich, dass ein privater Bootsverleiher systemrelevant sein soll und in der Pandemiezeit gegen Gebühr Boote vermieten durfte. Der Ruderverein jedoch musste Corona-bedingt die Ruder- und Paddelboote im Vereinshaus stehen lassen. Andreas Geisel wies daraufhin, in Berlin seien rund 0,6 Millionen Bürgerinnen und Bürger Mitglied in einem Sportverein. „Man darf auch nicht übersehen, der Sport ist ein Wirtschaftsfaktor. Allein zum Berlin-Marathon kommen über eine Million Besucher in die Stadt.“ Das in Berlin stattfindende DFB-Pokalendspiel zieht ebenfalls zahlreiche Gäste an. Der Innensenator versprach den Vertretern der Verbände und Vereinen, ihnen hilfreich zur Seite zu stehen und auch nach gemeinsamen tragfähigen Lösungen zu suchen. Unter den Gästen befanden sich u. a. der Staatssekretär für Sport, Aleksander Dzembritzki (SPD) und Torsten Einstmann, der Bundestagskandidat der SPD für den Wahlkreis Reinickendorf. Aleksander Dzembritzki betonte im Pressegespräch: „Als Reinickendorfer freue ich mich natürlich, dass diese so wichtige Veranstaltung in meinem Heimatbezirk stattfindet. Hier im Landes-Kanu-Verband sind zahlreiche Medaillengewinner ausgebildet worden. Ich bin auch frohen Mutes, dass bei den gerade eröffneten Olympischen Spielen in Japan wir deutsche Medaillengewinner sehen werden, die hier in Tegel zu Hause sind. Der deutsche Kanu- und Ruder- sowie Segelsport ist ein regelrechter Medaillenlieferant bei Olympischen Spielen.“ Torsten Einstmann sagte: „Die Sportvereine und die Sportler haben unter den Einschränkungen der Pandemie sehr gelitten. Viele Aktive haben sich in der Pandemie notgedrungen daran gewöhnt, dass es auch ohne Sportvereine geht. Das ist eine problematische Entwicklung. Es ist wichtig, die Vereine in ihren Bemühungen zu unterstützen, die Aktiven wieder in den Vereinssport zu holen. Unsere Gesellschaft fällt in immer weitere Einzelgruppen, aber im Sport haben alle die Chance, gemeinsam Zusammenhalt zu erleben. Das stärkt die Menschen und die Gesellschaft insgesamt. Wichtig ist in Zukunft, dass der Vereinssport nicht an Lärmschutzauflagen scheitert. Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich für eine gute Lösung ein, die dem Nebeneinander von Sport und Wohnen gerecht wird und Sport auch als Teil eines städtischen Lebens akzeptiert. Das sollte auch in Reinickendorf das Ziel sein, daher unterstütze ich diese Position voll und ganz und werde dies auch im Bundestag tun.“
(Stimme der Hauptstadt /Text/Foto: Volker Neef)