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GRÜNE: Nein zum Eigenheim?

Foto : Stimme-Der-Hauptstadt Frank Pfuhl

GRÜNE: Nein zum Eigenheim?

Die GRÜNEN mussten sich kürzlich den Vorwurf gefallen lassen, sie würden den Bau von Eigenheimen verbieten. Passt ja! GRÜNE gelten bei vielen Mitbürgern als die Verbotspartei und sie stehen für die Partei des Genderkonformismus. Aus Busfahrern und Busfahrerinnen wird Busfahrer:INNEN. Wie kam es eigentlich zu der Debatte „NEIN ZUM EIGENHEIM?“ 

Auslöser war der GRÜNEN- Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter. Er wurde in einem großen deutschen Nachrichtenmagazin gefragt, wie er den Beschluss eines Hamburger Bezirksamtes bewerte. In der Hansestadt hatte dieses Bezirksamt beschlossen, in einem bestimmten Bebauungsplan keine Einfamilienhäuser mehr im Bebauungsplan aufzunehmen. Die Rede war, das soll fairerweise nochmals betont werden, nur von einem Bezirksamt in Hamburg und auch nur für einen einzigen Bebauungsplan. In Hamburg wurde dieser Beschluss gefasst, um der Wohnungsnot entgegenzuwirken. Das Motto sollte lauten: Baut man hoch, können dort viele Menschen in dem Mehrfamilienhaus wohnen. Baut man an derselben Stelle ein Eigenheim, kann nur eine Familie auf derselben Grundstücksfläche wohnen. Der Anton aus Bayern widersprach der kühnen These, seine Partei wolle ab sofort Eigenheime verbieten. Das Problem für die Grünen war und ist, der Schneeball war losgetreten worden und hatte das Ausmaß angenommen, eine mittelgroße, mittelschwere Schneelawine zu werden. In einem Jahr mit Bundestagswahl, vielen Landtagswahlen und Kommunalwahlen (In Berlin beispielsweise finden am Tag der Bundestagswahl auch Wahlen zum Landtag und zur BVV statt) kommen Eigenheim-Debatten ungelegen, sehr ungelegen sogar. Der Tony aus Bayern hat vor den ökologischen Folgen von Eigenheimen und deren Neubau gewarnt. Er hat auch angeregt, angesichts der großen Wohnungsnot den Entscheidern vor Ort viel mehr Macht zu geben in Bezug auf Nutzung der Bauflächen. Zersiedeln, Klimaschutz und Wohnraumbeschaffung müsse man neu denken und als eine Einheit betrachten. Die Führung der Grünen betont daher immer, dass die Partei keineswegs Eigenheime verbieten möchte. Man möchte nur den Einfluss auf Bebauungspläne erhöhen. Am liebsten möchten die Grünen auf das Thema „Nein zum Eigenheim?“ gar nicht mehr angesprochen werden- es könnte schließlich falsch aufgefasst worden sein von Bürger:INNEN und es könnte Stimmen kosten. Am Ende wenden sich womöglich noch potentielle Wähler:INNEN von den Grünen ab wegen des „Nein zum Eigenheim.“

(Text/Foto: Frank Pfuhl)

Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin