EU unterstützt Innovationen
Mit einem Anteil von 18,8 Prozent gehört Berlin nach Nordrhein-Westfalen mit 19 (alle Angaben in Prozent) und vor Bayern (16,8% laut Deutschem Startup Monitor zu den drei führenden Standorten für Startup-Unternehmen in Deutschland.
Norbert Hermann, Leiter der Abteilung für Startups beim Berliner Senat, bezifferte die Zahl der von Startups in Berlin geschaffenen Arbeitsplätzen auf 73.000. Mit jährlich etwa 40.000 Gewerbeanmeldungen und über 500 Neugründungen pro Jahr gilt Berlin als Deutschlands Gründerhauptstadt.
Während deutschlandweit etwa 50 Prozent der finanziellen Förderung von Startups aus staatlichen Quellen stammen, flossen in den letzten Jahren fast 60 Prozent der in Deutschland investierten Venture-Capital-Gelder als Risikokapital in Berliner Startups. Viele deutsche Startups werden auch aus EU-Töpfen unterstützt.
Auf einem Infotag für Start-ups und Unternehmen, die bereits eine anfängliche Wachstumsphase erfolgreich durchlaufen haben, sowie Investoren und politische Entscheidungsträger Ende November in Berlin wies Stéphane Ouaki, Leiter des Europäischen Innovationsrates (EIC), darauf hin, dass seit 2021 vom EIC 90 Projekte in Deutschland gefördert wurden. Das entspreche einem Anteil von 14 Prozent aller vom EIC innerhalb der gesamten EU berücksichtigten Unternehmen und Projekte seit 2021.
Aus dem Topf „Strategische Technologien für Europa Platform (STEP)“ erhalten zurzeit 24 deutsche Unternehmen 105 Millionen Euro Unterstützung, um Innovationen in strategischen Bereichen wie Spitzentechnologie, saubere Technologien und Biotechnologie voranzubringen. Mit Zuschüssen zwischen 10 und 30 Millionen Euro soll die STEP-Initiative den Fortschritt bei strategischen Technologien beschleunigen.
Auf dem Infotag in Berlin wurde ebenfalls die Kluft zwischen den Geschlechtern bei Investitionen thematisiert und Lösungen für die Schaffung eines gerechteren Ökosystems erörtert. Das EIC bekräftigte sein Engagement für die Überwindung der geschlechtsspezifischen Unterschiede und verwies darauf, dass es Instrumente entwickle, die die Chancengleichheit für alle Innovatoren gewährleisten, beispielsweise die Anonymisierung von Anträgen.
Gründerinnen wurden dafür gelobt, dass sie sich auf langfristige Nachhaltigkeit und Visionen konzentrierten, was im Gegensatz zur kurzfristigen Ausrichtung stehe, die bei von Männern geführten Unternehmen häufig zu beobachten sei.
Vom EIC-Infotag in Berlin gingen wichtige Impulse für die weitere Entwicklung und Verbesserung des europäischen Innovationsökosystems, wofür sich Berlin und das EIC gemeinsam einsetzen, aus.
Bernd BauerFoto: EIC