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Dem Hauptmann glaubt man-aber nicht alles

Schauspieler Jürgen Hilbrecht als Hauptmann von Cöpenick (Foto: Volker Neef)

Ein Gauner, Halunke, Verbrecher, Betrüger und Hochstapler, ein ganz besonderes Schlitzohr, kam 1942 in Berlin-Johannisthal zur Welt. Vor diesem „Kriminellen“ müssen wir unsere Leser aber keineswegs warnen! 

Einen ganz speziellen Kriminellen, nämlich den „Hauptmann von Cöpenick“ (Das sich zu Kaisers Zeiten noch mit C schrieb) stellt er seit vielen Jahren erfolgreich auf der Bühne dar. Natürlich ist vom Volksschauspieler Jürgen Hilbrecht die Rede. Dem Hauptmann glaubt man-aber nicht alles! Wer den Volksschauspieler Jürgen Hilbrecht erlebt, denkt doch nicht wirklich daran, dass er 1942 geboren wurde. Wenn Herr Hauptmann Jürgen Hilbrecht einem Zeitgenossen mitteilen würde, er habe Mitte der 50er Jahre das Licht der Welt erblickt: Dem Hauptmann glaubt man!

Die Rolle des Schusters Friedrich Wilhelm Voigt, der sich dank einer gekauften Uniform beim Trödler 1906 im Rathaus Cöpenick als Hauptmann ausgab, ist die Paraderolle des Schauspielers. Man kennt Jürgen Hilbrecht auch als erfolgreichen Sänger, Regisseur, Kabarettisten und Entertainer. Der Schuster, der nicht bei seinen Leisten blieb, ist von dem natürlich in Köpenick wohnenden Künstler Jürgen Hilbrecht so oft und so treffend parodiert worden, dass man schon den Eindruck haben kann, da handelt es sich um eineiige Zwillinge. Jürgen Hilbrecht hat einem breiten Publikum aber auch bewiesen, dass er in Werken wie beispielsweise „Im weißen Rößl“, „May Fair Lady“, „Der Diener zweier Herren“ und „Der Vogelhändler“ seinen Mann erfolgreich steht. Auch als Synchronschauspieler machte er sich einen Namen. Kein Wunder! Jürgen Hilbrecht hat nach einer Berufsausbildung zum Elektroinstallateur erfolgreich an der Berliner Hochschule „Ernst Busch“ sein künstlerisches Handwerk von der Pike auf gelernt. Sogar im Fach Ballett konnte er sein Können zeigen. Seinen ersten Auftritt als ausgebildeter Schauspieler hatte Jürgen Hilbrecht 1966 in Leipzig und danach ging es stetig steil nach oben.

Der 1974 gedrehte DEFA-Spielfilm „Jakob der Lügner“ war der einzige Film aus der DDR, der eine Oscar-Nominierung erhalten hatte. Jürgen Hilbrecht spielte in diesem Spielfilm mit. Seine Rolle war die des „Schwocj“.

Leserschaft und Redaktion hören heute, am 21. Dezember 2024, auf das Kommando von Hauptmann Schuster Voigt alias Jürgen Hilbrecht! Es lautet kurz und knapp: „Stillgestanden! Zum 82. Geburtstag laut „HURRA“ schreien!“ Lieber Jürgen, das tun wir gerne! Dir weiterhin toi, toi, toi!

Text/Foto: Volker Neef