Der Autor Kurt Tucholsky lebte von 1890 bis 1935. Das Gedicht „Das Ideal“ stammt beispielsweise von ihm. Da heißt es u. a.:
„Ja, das möchste:
Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn –
aber abends zum Kino hast dus nicht weit.
Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:
Neun Zimmer – nein, doch lieber zehn!
Ein Dachgarten, wo die Eichen drauf stehn,
Radio, Zentralheizung, Vakuum,
eine Dienerschaft, gut gezogen und stumm,
eine süße Frau voller Rasse und Verve –
(und eine fürs Wochenend, zur Reserve) –
eine Bibliothek und drumherum
Einsamkeit und Hummelgesumm…..“
Kurt Tucholsky verstarb am 21.12.1935. Zu seinem 89. Todestag gibt es im Zimmertheater Steglitz um 20 Uhr die Aufführung „Wo kommen die Löcher im Käse her?“ Der Intendant des Zimmertheaters, Günter Rüdiger,steht selbst auf der Bühne mit Texten, Songs und Biografischem von KURT TUCHOLSKY. Der Intendant und Künstlerische Leiter bringt mit Rezitation, Gesang und Gitarre dem Publikum Kurt Tucholsky näher. Günter Rüdiger präsentiert seinen Gästen eine großartige Auswahl an Gedichten, Texten und Liedern von Kurt Tucholsky – liebevoll zusammengestellt. Das Leben und Werk dieses bedeutenden Satirikers wird dem Publikum auf unterhaltsame und nachdenklich stimmende Weise vorgestellt.
Mal so ganz nebenbei angemerkt: Günter Rüdiger zählt laut Presse- und Zuschauerstimmen zu den derzeit besten Tucholsky-Interpreten!
Nicht verraten wird hier, ob man endlich herausfindet, wo denn die Löcher aus dem Käse herkommen. Als Gast tritt die aus Wien stammende Schauspielerin und Sängerin Tanja Arenberg auf. Man kennt sie u. a. aus dem „Klimperkasten“. Das ganz besondere am 21.12. im Zimmertheater ist der Umstand, dass man dort an den Todestag von Kurt Tucholsky erinnert und einen Geburtstag zugleich feiern darf! Tanja Arenberg hat nämlich am 21.12. Geburtstag.
Unsere Redaktion war bei der letzten Aufführung von „Wo kommen die Löcher im Käse her?“ im Zimmertheater in Steglitz vor Ort. Dort trafen wir u. a. den Buchautor Dr. Ulrich Kümmel an. Er hat das Werk „Robert Musil verstehen“ verfasst. Dr. Ulrich Kümmel betonte im Pressegespräch: „Die heutige Aufführung hat mich begeistert. Ich als Autor kann bei meinen Lesungen das, was mitgeteilt werden soll, natürlich niemals so gut rüberbringen wie es Schauspielern auf der Bühne gelingt. Die heutige Aufführung hat dazu beigetragen, dass ich mit Tucholsky noch vertrauter geworden bin, als es vorher der Fall gewesen ist“.
Frank-Burkhard Habel war von 1971 bis 2005 Ensemblemitglied des Berliner Theaters im 12. Stock, später Zimmertheater Karlshorst. Man kennt ihn auch als Aufnahmeleiter beim Deutschen Fernsehfunk. Zudem spielte er Rollen im Polizeiruf 110 und anderen Fernsehfilmen. Seit Ende der 1970er Jahre bis 1989 war er Mitarbeiter beim Staatlichen Filmarchiv der DDR im Bereich Filmverleih. Frank-Burkhard Habel ist Mitbegründer des Filmfestivals Cottbus. 2021 wählte man ihn zum Vorsitzenden der Kurt-Tucholsky-Gesellschaft. Seit 2019 ist er Vorsitzender des Berliner Film- und Fernsehverbands.
Er war ebenfalls von der Aufführung in der Bornstraße im Zimmertheater sehr angetan. Frank-Burkhard Habel teilte mit: „Die besondere Leistung dieses Abends besteht darin, dass vieles gesagt worden ist, ohne dass Worte fielen. Man hat mit Gestik und Mimik so viel dem Publikum mitgeteilt. Das war wirklich sehr beeindruckend“.
Die Schauspielerin und Komikerin Anna Luise Barth ist Diplom-Schauspielerin. Sie wirkte u. a. in den Filmen „Du fehlst mir“, „Der neue CEO“ und „Die Besetzer“ mit. Sie war von dem „gelungenen Dreiklang auf der Bühne sehr angetan. Gesang, Rezitation und Schauspiel waren sehr gut aufeinander abgestimmt“.
Nach so viel Lob aus Künstlerkreisen lohnt sich der Besuch zur Aufführung am 21.12. um 20 Uhr ins Zimmertheater in der Bornstraße in Steglitz garantiert!
Kartenwünsche für „Wo kommen die Löcher im Käse her?“ unter:
Telefon: 030 – 25 05 80 78.
Text: Volker Neef
Fotos: Promotion Zimmertheater; Volker Neef