Es ist wahrlich ein sehr unschönes Thema: In der westlichen Wohlstandsgesellschaft werden viele Lebensmittel weggeworfen.
Übereifrige Zeitgenossen werfen sogar Käse, Joghurt, Fertiggerichte und andere wertvolle Lebensmittel weg, wenn das Haltbarkeitsdatum nur um 24 Stunden überschritten worden ist. Menschen, die im Zweiten Weltkrieg gehungert haben, würden niemals heutzutage Lebensmittel wegwerfen. Manche unserer heutigen Seniorinnen und Senioren haben im Krieg oder kurz danach, zum Beispiel auf der Flucht aus den Ostgebieten, verhungerte Menschen am Straßenrand liegen gesehen.
Man sollte seine Einkäufe so planen, dass man von vornherein keine Lebensmittel in die Mülltonne werfen muss.
Vor einigen Jahren, das genaue Datum lässt sich nicht mehr feststellen, haben sich Bürger in den USA Gedanken um die Lebensmittelverschwendung gemacht.
Man rief den „National Throw Out Your Leftovers Day“ aus. Der deutsche Name ist Resteessen-Tag. Er wird immer am 29. November begannen. Dieser Tag soll auch dazu dienen, ganz im Zeichen der Resteverwertung von Lebensmitteln zu stehen. Hartes Brot beispielsweise kann Verwendung finden für eine Brotsuppe.
Wir in den reichen Staaten müssen immer daran denken: Während wir in Nordamerika, Westeuropa, Australien und anderswo Lebensmittel wegwerfen, verhungern gleichzeitig in Ländern der Dritten Welt Menschen.
Daher ist der „Resteessen-Tag“ auch ein Gedenktag, der Gewissensbisse verursachen kann, ja soll! Wir müssen mit dem wertvollen Gut Lebensmittel viel sorgsamer umgehen. Das nicht nur an dem Resteessen-Gedenktag, am 29. November, sondern vom 1. Januar bis zum 31. Dezember.
Text: Volker Neef
Foto: Frank Pfuhl