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Flugplatz Marl-Loemühle

Der Flugplatz Marl-Loemühle

Im Norden des Ruhrgebiets liegt die ca. 87.000 Einwohner zählende Stadt Marl, sie gehört zum Landkreis Recklinghausen. In Marl befindet sich der „Flugplatz Loemühle GmbH“, der von privaten Betreibern geführt wird, zu ihnen zählen Unternehmen, Piloten und Fallschirmspringer. Am Flugplatzgelände angesiedelt sind eine Flugzeugwerft und ein Restaurant, ein Spielplatz für Kinder ist dort ebenfalls vorhanden. Piloten haben die Möglichkeit, in Loemühle ihre Maschinen zu betanken, der Flughafen ist von frühmorgens bis abends geöffnet; auch außerhalb der Öffnungszeiten ist ein Starten und Landen möglich, allerdings muss dann vorher eine Genehmigung der Flugplatzleitung eingeholt werden. 1957 wurde der Flugplatz eröffnet und seine Start- und Landebahn, die aus Asphalt besteht, hat Ausmaße von 830 Metern mal 20 Meter; behördlich handelt es sich offiziell um einen Verkehrslandeplatz. Seit Herbst 2007 dürfen auch Ultraleichtflugzeuge hier an den Start gehen. Bundesweit bekannt wurde Marl-Loemühle am 5. Juni 2003, der ehemalige Vizekanzler und ehemalige Bundesminister Jürgen Möllemann, MdB (FDP) kam hier bei einem Fallschirmabsturz ums Leben.

Flugplatz Marl-Loemühle Foto / Stimme-Der-Hauptstadt V.Neef

Die heutigen Einsatzmöglichkeiten des Flughafens sind sehr vielseitig, neben dem Starten und Landen von kleineren Flugzeugen mit Propellerantrieb setzen Fallschirmspringer, seien es Vereine oder kommerzielle Unternehmen, auf diesen Verkehrslandeplatz im nördlichen Ruhrgebiet. Nach Absprache kann auch derjenige einen Absprung durchführen, der noch nie in seinem bisherigen Leben mit diesem Sport zu tun hatte; per Tandem geht es dann von einem Flugzeug aus Richtung Boden des Fluglandeplatzes Loemühle. Ein erfahrener Fallschirmspringer nimmt, sozusagen im Schlepptau, den Gast beim Absprung mit. Ebenso können Fluggäste per Ultraleichtflugzeug oder per Doppeldecker sowie Propellermaschine Rundflüge buchen; wer bereits im Besitz eines gültigen Pilotenscheins ist kann sich hier eine Maschine ausleihen. Wer Pilot nur für einen einzigen Tag sein möchte, dem stehen in Marl- Loemühle die Türen des Cockpits offen; eine Stunde fliegen mit Fluglehrer, inklusive einer Einweisung in Luftrecht, Technik und Meteorologie sowie eine Einweisung an der Maschine sind für knapp 230 Euro zu buchen, im Preis inbegriffen ist eine Videoaufnahme des Kurzzeit Piloten. Wer länger als nur für einen Tag verantwortlich am Steuerknüppel eines Flugzeuges sitzen möchte und auch irgendwann mal auf den kontrollierenden Fluglehrer an seiner Seite für immer verzichten möchte, kann sich in Marl-Loemühle zum Sportpiloten ausbilden lassen. Hier ist es aber vielleicht ratsam, vorher mal einen Blick in die eigene Brieftasche bzw. auf seinen Kontostand zu werfen, so eine intensive Ausbildung schlägt mit knapp 6.500 Euro zu Buche.

Flugplatz Marl-Loemühle Foto / Stimme-Der-Hauptstadt V.Neef

Auch Fotoflüge sind möglich. Das bedeutet, ein Kunde möchte zum Beispiel sein Reihenhaus im Ruhrgebiet einmal von ganz oben fotografieren lassen und gibt diesen Auftrag an das Team von „FlyON“ in Marl weiter, auch Sonderwünsche können erfüllt werden. Fußballfans im Revier möchten ihr ganz privates und individuelles Stadion – Foto „von oben“ haben, wie ihr Verein, sei es der FC Schalke 04, Borussia Dortmund oder der VfL Bochum spielt, all das darf gebucht werden.

Anreise: Marl verfügt über eigene Bahnhöfe, der Bahnhof Marl-Sinsen ist der größte und liegt an der Strecke Essen nach Münster. In unmittelbarer Nähe von Marl befindet sich auch der Hauptbahnhof Recklinghausen, wo direkte Verbindungen nach Hamburg und Köln zu verzeichnen sind; größere internationale Flugplätze in der Nähe sind Dortmund, Münster und Düsseldorf.

Allgemeine-Berliner-Zeitung Fact: Der Verkehrslandeplatz Marl-Loemühle ist ein regelrechtes Schmuckstück im Bereich des Flugsektors. Man darf durchaus behaupten, hier geht es ruhig und bedächtig zu und die Verantwortlichen haben Zeit, sich um die Kundschaft, seien es Fallschirmspringer, angehende Piloten, Fotofreunde und Fluggäste, zu kümmern und diese zu betreuen. (Text/Fotos: Stimme-Der-Hauptstadt von Volker Neef)

Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin