Egal ob Jugendweihe, Hochzeit, Geburtstag, Weihnachts- oder Firmenfeier: Für all das bietet das Strandbad Friedrichshagen am Müggelsee den passenden Rahmen. Man kann ein Partyfloß mieten oder sich im Stand-up Paddeln versuchen. Es gibt einen Biergarten und einen schönen Sandstrand.
Am 1. September hieß die Losung jedoch: „Müggelmortale“. Zielgruppe für dieses Event sind Adrenalinsüchtige und Ausnahmetalente. Der Badetag ist in drei Teile eingeteilt:
Die Teilnehmer sind als Katze, Pirat, ältere Dame oder bunt schillernder Clown durchtrainierte Männer und Frauen verkleidet, die Salti vorwärts, Salti rückwärts, seitwärts oder Drehungen um die eigene Längsachse präsentieren. Nach drei Durchgängen entscheidet die Jury über die besten Darbietungen. Alle Kunststücke werden durch Freiwillige der DLRG überwacht.
Müggelmortale (Foto: Reinhard Frede)
Die BMX – Künstler sausen mit Anlauf über den Steeg, um sich dann über eine Half – Pipe in die Höhe katapultieren zu lassen. „Er haut hier gleich einen Back Flap raus oder er hat den Lenker in der Hüfte eingeklemmt. Das hat er schon 84 mit nem Klapprad in der Havel gemacht,“ tönt es aus dem Lautsprecher vom Moderator. Dann folgen es auch Salti vorwärts oder Salti rückwärts. Einer springt mit waagerecht gestrecktem Körper über den Lenker. Alle tragen natürlich Helme. Die BMX – Räder sind mit Schwimmkörpern ausgestattet, damit sie nicht untergehen.
Pirat bei der Müggelmortale (Foto: Reinhard Frede)
Der Arschbomben Contest gilt als Höhepunkt des Tages:
Es kommt – wie in der Politik – darauf an, eine möglichst große Welle zu machen. Teilnehmer waren dieselben verkleideten Leute wie im ersten Teil beim Kunstspringen: Die gleichen Salti seitwärts, vorwärts und rückwärts wurden noch einmal dargeboten – natürlich mit der Kostümierung von Clown, Katze, Pirat und der alten Dame, die sich in Trippelschrittchen die Stufen zum Sprungturm emporschleppt. Die graue Perücke der alten Dame und der Papagei des Piratenkapitäns trieben im See, nachdem das Wasser ordentlich weit gespritzt war. Der spritzende Effekt wurde am besten durch die angewinkelten Knie beim
Eintauchen in die Fluten erzeugt. Am Ende gab es natürlich die Siegerehrung.
Außerhalb des Wettkampfes rutschte ein Teilnehmer mit seinem BMX weg und schlug dem Körper auf der hölzernen Sprungchance auf. Die Männer und Frauen vom DLRG waren sofort zur Stelle und halfen dem verunglückten Künstler aus dem Wasser. Hautabschürfungen und ein paar blaue Flecke blieben als Andenken an den Fehlversuch zurück. Ebenso eine verstauchte Hand. Der Transport des Pechvogels in die Notaufnahme wurde abgesagt.
Text/Foto: Reinhard Frede