Ingwer, 47 Jahre alt und Dozent an der Kieler Uni, fragt sich schon länger, wo eigentlich sein Platz im Leben sein könnte. Als seine „Olen“ nicht mehr allein klarkommen, beschließt er, dem Leben in der Stadt den Rücken zuzukehren, um in seinem Heimatdorf Brinkebüll im nordfriesischen Nirgendwo ein Sabbatical zu verbringen. Doch den Ort seiner Kindheit erkennt er kaum wieder: auf den Straßen kaum Menschen, denn das Zusammenleben findet woanders statt, keine Dorfschule, kein Tante-Emma-Laden, keine alte Kastanie auf dem Dorfplatz, keine Störche, auf den Feldern wächst nur noch Mais, aus gewundenen Landstraßen wurden begradigte Schnellstraßen. Als wäre eine ganze Welt versunken.
Wann hat dieser Niedergang begonnen? In den 1970ern, als nach der Flurbereinigung erst die Knicks und dann die Vögel verschwanden? Als die großen Höfe wuchsen und die kleinen starben? Als Ingwer zum Studium nach Kiel ging und seine Eltern mit dem Gasthof sitzen ließ? Wann verschwand die Mittagsruhe mit all ihren Herrlichkeiten und Heimlichkeiten?
Sönke Feddersen, „de Ole“, hält immer noch stur hinter seinem Tresen im alten Dorfkrug die Stellung, während Ella, seine Frau, mehr und mehr ihren Verstand verliert. Beide lassen Ingwer spüren, dass er sich schon viel zu lange nicht um sie gekümmert hat. Und nur in kleinen Schritten erkennt er, dass er noch längst nicht alle Geheimnisse gelüftet hat.
Stab:
Regie – Lars Jessen
Drehbuch – Catharina Junk nach dem gleichnamigen Roman von Dörte Hansen
Bildgestaltung – Kristian Leschner
Musik – Jakob Ilja
Montage – Sebastian Thümler
Ton – Matthias Wolf
Szenenbild – Dorle Bahlburg
Kostümbild – Anette Schröder
Die Rollen und ihre Darsteller und Darstellerinnen:
Ingwer Feddersen – Charly Hübner
Ingwer Feddersen (1965‒1976) – Lennard Conrad
Sönke Feddersen – Peter Franke
Sönke Feddersen (1965‒1984) – Rainer Bock
Ella Feddersen – Hildegard Schmahl
Ella Feddersen (1965‒1976) – Gabriela Maria Schmeide
Marret (1965‒1976) – Gro Swantje Kohlhof
Ragnhild – Julika Jenkins
Claudius – Nicki von Tempelhoff
Heiko Ketelsen – Jan Georg Schütte
und andere
Das teilte unserer Redaktion die Pressestelle des ZDF mit. (Foto: © ZDF und Christine Schroeder)