Bezirksamt Reinickendorf gedachte der Toten des Zweiten Weltkriegs
Am 8. Mai 1945 endete in Europa der schreckliche Zweite Weltkrieg. In Fernost endete er erst am 2. September 1945.
Die genaue Zahl der Todesopfer dieses Krieges wird von Fachleuten auf 60 bis 70 Millionen Menschen geschätzt. Zahlreiche Todesopfer sind an den Kriegsfolgen erst einige Jahre nach Kriegsende gestorben und fanden in Statistiken der Weltkriegsopfer keine Beachtung.
Genau 79 Jahre nach Kriegsende in Europa gedachte das Bezirksamt Reinickendorf der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Vor dem Denkmal im Rathauspark sagte Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU): „Heute gedenken wir des 8. Mai 1945, jenes historischen Tages, an dem der Weltkrieg in Europa endete. Für uns in Reinickendorf wie überall in Deutschland, Europa und weiten Teilen der Welt ist dieser Tag von besonderer Bedeutung. Auch hier, im Norden unserer Stadt, haben die Menschen die Schrecken des Krieges hautnah erlebt. Die Zerstörungen, die Verluste, die Trauer – all das ist tief in unserer Erinnerung verankert.“
Sie warb dafür, das Erinnern emotional zugänglich zu gestalten, weil junge Menschen sonst oft keinen Bezug zum Thema Holocaust fänden, das für sie sehr abstrakt, komplex und zu weit weg erscheine. Eine Auseinandersetzung mit konkreten Lebensschicksalen und -geschichten müsse das Ziel sein. Zu diesem Zweck arbeite das Bezirksamt auch daran, die öffentliche Sichtbarkeit und Wahrnehmung der Gedenkstätte für die „Kinderfachabteilung“ am Eichborndamm 238/240, kurz Wiesengrund genannt, deutlich zu erhöhen.
An der Veranstaltung nahmen auch BVV-Vorsteherin Kerstin Köppen (CDU), der Stellvertretende Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen (SPD), die Bezirksstadträte Julia Schrod-Thiel und Harald Muschner (beide CDU) sowie zahlreiche andere Mandatsträger aus dem Bezirk teil.
Nicole Borkenhagen (SPD) und Hans-Peter Marten (CDU) gehören der BVV an. Im Pressegespräch erklärte Nicole Borkenhagen: „Diese Kranzniederlegung und das Gedenken an die Millionen Todesopfer, die der Zweite Weltkrieg gekostet hat, ist für mich eine sehr wichtige Veranstaltung. Ich hoffe, dass in unserer Region der Frieden erhalten bleibt. An zahlreichen anderen Orten weltweit ist das Wort Frieden leider ein Fremdwort“. Hans-Peter Marten erklärte: „Der 8. Mai ist und bleibt ein sehr denkwürdiger Tag. Es verbietet sich, nicht mehr an die Gräuel der Nationalsozialisten zu erinnern. Dieses massenhafte Vernichten von Menschenleben darf nicht vergessen werden nach dem Motto „Lassen wir die Vergangenheit endlich ruhen“.
Die Patenkompanie des Bezirks Reinickendorf, die 7. Kompanie des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung, sowie ein Trompeter des Stabsmusikkorps der Bundeswehr gaben der Gedenk-Veranstaltung den würdigen Rahmen.
Text/Foto/Video: Volker Neef