Haus der Kunst München: ECHOES 2023
Mit dem Performance Programm ECHOES ging das Haus der Kunst München bis zum 23. Juli 2023 der Frage nach: Was bedeutet heutzutage LIVE oder LEBENDIG in einer Zeit von digitaler Transformation und Künstlicher Intelligenz? Am 21. Juli begann die Veranstaltung. Mit dem Fokus auf Stimme beschäftigt sich die zweite Ausgabe von ECHOES mit Körperlichkeit und Nicht-Körperlichkeit durch künstliche oder nicht-menschliche Intelligenz.
Das Haus der Kunst möchte hier eine Transformation durchlaufen und das Publikum ins Zentrum rücken. So können unterschiedliche Welten geteilt werden. Dieser Ansatz wird in den Performances und Konzerten in verschiedener Weise spürbar.
Wie könnte eine Verkörperung von Künstlicher Intelligenz möglich sein? Eine Antwort darauf gibt Sarah Friend mit ihrem NFT (besondere Form der digitalen Kunst und existiert nur im digitalen Raum. NFT steht für „Non Fungible Token“) MIRROR PIECE. Die Besucher bekommen für die Blockchain einen individuellen Zugang und generieren ihr NFT auch mittels ihrer Stimme. In einem Jahr werden die von der KI weiter entwickelten Ergebnisse vorgestellt. Man darf gespannt sein.
Doch nun zu einigen künstlerischen Beiträgen aus dem stattlichen Programm.
Die Performance LOVE IN THE MOUTH erforschen Luis Gary, Slim Soledad und Nikolas Brunner die (un)verkörperte Stimme: Wie erzeugt sie Gefühle und Begehren?
In ihrem Konzert webt Lyra Pamuk aus ihrer Stimme Loops und überlagerten Echos einen Soundteppich. So entsteht zusammen mit ihrer eindringlichen und tiefen Stimme eine komplexe Klangstruktur. Mit den sphärisch wogenden Klangwelten und einer angenehmen Rhythmik zieht sie ihr Publikum in den Bann.
Eindrucksvoll ist die Tanz-Performance von Angela Goh, in der sie die Grenzen des menschlichen Körpers auslotet. Sobald ihre Stimme ihren Mund verlässt, beginnt die Performance den Körper aufzulösen. Begleitet vom Echo ihrer Stimme klettert und kriecht und schwebt Goh mit weit geöffnetem Mund durch Räume und Treppenhaus.
Im Konzert THE LONG COUNT der Künstlerin DEBIT werden Windinstrumente der Mayas durch maschinelles Lernen und digitale Kopien zu neuem Leben erweckt.
Die große Zahl der Besucher honoriert das Konzept von Kunsthausleiter Dr. Andrea Lissoni und seinem Team.
Weitere Informationen: www.hausderkunst.de
Text/Foto: Joachim Skambraks, Stimme der Hauptstadt Berlin – Chefredaktion München und Bayern