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Übergabeappell in der Julius-Leber-Kaserne

Generalinspekteur Carsten Breuer, Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, Generalmajor André Bodemann (l.-r.) (Foto: Bundeswehr/Weinreich)

Übergabeappell in der Julius-Leber-Kaserne

Am 15. Mai fand in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin-Wedding der feierliche Übergabeappel statt. 

Seit 17. März ist General Carsten Breuer Generalinspekteur der Bundeswehr. Zuvor leitete er das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr, dass seinen Dienstsitz in der Julius-Leber-Kaserne hat.

(Foto: Volker Neef)

Nachfolger von Carsten Breuer im Amt als Kommandeur über das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr ist Generalmajor Andre Bodemann. Alles bleibt, wie es ist, kann man fast sagen! Carsten Breuer kam 1964 in Westfalen zur Welt, Andre Bodemann 1965, natürlich auch in Westfalen. Den westfälischen Reigen kann man weiterführen mit dem 1966 in Recklinghausen geborenen Generalmajor Andreas Henne. Er ist stellvertretender Befehlshaber des  Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr.

Am Rednerpult Boris Pistorius (Foto: Volker Neef)


Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) war in der Julius-Leber-Kaserne zugegen und konnte u. a. Brandenburgs Ministerpräsidenten Dr. Dietmar Woidke (SPD), zahlreiche Bundestagsabgeordnete, Diplomaten, Militärgeistliche und Militärattaches begrüßen.

Gemeralinspekteur Carsten Breuer betonte: „Ein Abschied fällt immer schwer. Dafür freut man sich aber um so mehr auf das Wiedersehen“. Ausdrücklich bedankte er sich beim Bundesminister der Verteidigung für das persönliche Erscheinen. Durch den Besuch unterstreiche der Bundesminister den hohen Stellenwert, den er den 800 Angehörigen des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr zolle. Es handelt sich dabei um 550 militärische und 250 zivile Dienstposten. Diese Angehörigen sind verantwortlich für die operative Führung nationaler Kräfte im Heimatschutz, einschließlich der Amts- und Katastrophenhilfe sowie der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit. Wie risikoreich der Beruf des Soldaten ist, musste traurigerweise Boris Pistorius zu Beginn seiner Rede in Berlin-Wedding verkünden. In Hohn im Kreis Rendsburg-Eckernförde kam es am 15. Mai gegen Mittag zu einem schweren Unfall. Ein ziviler Learjet der Gesellschaft für Flugzieldarstellung (GFD) stürzte ab und beim Absturz kamen zwei Menschen ums Leben. Die GFD arbeitet sehr eng mit der Luftwaffe zusammen.

Generalmajor André Bodemann betonte: „Auch wenn ich das Kommando als Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr und als Nationaler Territorialer Befehlshaber bereits seit sechs Wochen innehabe, ist der heutige Tag der formalen Übergabe für mich ein besonderes Ereignis. Dieser feierliche Rahmen hat mir noch einmal deutlich gemacht, mit welch großer Verantwortung diese Aufgabe verbunden ist, die ich mit großer Freude und Dankbarkeit übernommen habe. Ich empfinde aber auch Demut und eine gehörige Portion Respekt.
Schließlich leistet das Kommando einen großen Beitrag für den
Schutz Deutschlands, seiner Bürgerinnen und Bürger sowie für
Freiheit und Demokratie in Frieden, Krise und Krieg. Und dies in einer Zeit, in der seit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine Ende Februar 2022 wieder Krieg in Europa herrscht. Landes- und Bündnisverteidigung sind daher leider kein Relikt des Kalten Krieges, sondern hochaktuell. Als meine wesentliche Aufgabe sehe ich es nun an, das Kommando auf dem bewährten Weg meines Vorgängers und jetzigen Generalinspekteurs der Bundeswehr, General Carsten Breuer, weiter zu formen und zu festigen. Dazu müssen wir personell und materiell gut ausgestattet sein sowie professionell, kompetent, motiviert und mit der richtigen Einstellung
an unsere Aufgaben herangehen. Und dies tun wir!
Territoriale Verteidigung kann man heute nicht mehr wie zu Zeiten des Kalten Krieges denken. Die Welt ist komplexer geworden und die Bedrohungen sind vielfältig. 

Neben der Gefahr einer rein militärischen Auseinandersetzung stehen heute unter anderem hybride Bedrohungen, Bedrohungen der kritischen Infrastruktur und des Cyberraums, begleitet durch Fake News und Desinformation. All dem müssen wir Rechnung tragen. Der Schutz Deutschlands und
dessen territorialer Verteidigung sind aber keine alleinige Aufgabe der Bundeswehr, sondern eine gesamtstaatliche, ressortübergreifende Aufgabe. Dies erfordert nach meiner festen Überzeugung auch ein neues gesamtgesellschaftliches Bewusstsein für die heutige und künftige Bedrohungslage einschließlich der damit verbundenen Konsequenzen.“ Unser redaktionelles Fazit lautet: Eventuell mag es der ein oder andere Zeitgenosse gar nicht wahrhaben wollen, es führt aber kein Weg daran vorbei: Wir schlafen ruhig, wir dürfen in Ländern unserer Wahl Urlaub machen, wir dürfen Zeitungen aus alles Welt hierzulande straffrei lesen und jeden Radiosender hören, weil unsere demokratisch verbrieften Freiheiten an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr von den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr verteidigt werden. 

Dafür gilt es, den Angehörigen des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr und natürlich allen Soldatinnen und Soldaten der gesamten Bundeswehr einfach mal das simple Wort DANKE zuzurufen!

Text: Volker Neef

Fotos: Volker Neef/Bundeswehr-Weinrich

Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin