Demonstration gegen die AfD-Zentrale in Wittenau
Am 31. März setzte sich im Märkischen Zentrum am Wilhelmsruher Damm ein Demonstrationszug von rund 100 Teilnehmern in Bewegung.
Das Reinickendorfer Bündnis für Solidarität und gegen rechte Unterwanderung rief auf zur Demonstration gegen die Parteizentrale der AfD. Die Bundesgeschäftsstelle der AfD soll demnächst in Wittenau bezogen werden. Die ersten Büros dort sind schon eingerichtet. Im Erdgeschoss der geplanten Bundesgeschäftsstelle befindet sich ein Tagungsraum, in dem rund 200 Personen Platz finden können.
Damit will die AfD Platz in den eigenen Räumen schaffen für Konferenzen und Zusammenkünfte.
Zahlreiche Gastronomen weigern sich, der AfD Säle zur Verfügung zu stellen.
Reinickendorfer Ortsverbände von SPD, Linken, Grünen, Verdi, DGB, VVN BdA, den Omas gegen Rechts 3.0 sowie Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Demonstration teil. Der Demonstrationszug bewegte sich bis zur AfD-Zentrale in der Wallenroder Straße.
Katinka Schubert, Parlamentarierin im Berliner Abgeordnetenhaus und Landesvorsitzende der Partei DIE LINKE, sagte: „Ich freue mich, dass so viele Leute zu dieser Demonstration gekommen sind. Das zeigt deutlich, wir wollen keine AfD-Zentrale in Reinickendorf oder sonst wo“.
Felix Lederle (DIE LINKE) gehört der BVV Reinickendorf an. Er betonte im Pressegespräch: „NEIN und nochmals NEIN zur AfD-Zentrale in Reinickendorf“.
Reinickendorfs Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen (SPD) begrüßte die zahlreichen Demonstranten mit den Worten: „Ein Ziel eint uns! Wir stehen auf der Straße, ob es regnet oder die Sonne scheint. Wir stehen für ein Reinickendorf ein, dass tolerant und bunt ist“.
Der GRÜNEN-Bezirksverordnete Andreas Rietz sagte: „In Reinickendorf ist kein Platz für eine AfD-Zentrale“. Er sprach schon von einem kleinen Erfolg, dass die Wählerinnen und Wähler bei der Wiederholungswahl am 12. Februar die AfD im Bezirk mit einem Ergebnis von unter 10 Prozent ausgestattet haben. „Damit konnte ein Bezirksstadtrat aus den Reihen der AfD verhindert werden“.
Alexander Ewers (SPD), Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit, sagte in der Wallenroder Straße: „Wir lassen uns von der AfD nicht auf der Nase herumtanzen. Reinickendorf steht weiterhin für ein tolerantes und buntes Miteinander“.
Antonia von der Bewegung „Aufstehen gegen Rassismus“ wies darauf hin: „Die AfD hat nach langem Suchen eine passende Immobilie gefunden“. Ferner erklärte sie: „Rassismus ist keine Alternative. Reinickendorf steht für Respekt, Offenheit und Toleranz“.
Besonders beklemmend, ja erschreckend, fand es ein Redner, dass sich in unmittelbarer Nähe der AfD-Zentrale ein Stolperstein befindet. Er ist in Höhe der Hausnummern 8 bis 10 zu sehen und erinnert an Emilie Marie Vohvarske. Sie ist ein Opfer des NS-Terrors geworden.
Der Stolperstein belege, wohin am Ende Hass, Diskriminierung und Intoleranz führen könne.
Ein Sprecher der Berliner Polizei teilte am Ende der Demonstration den Medienvertretern erfreulich mit: „Alles verlief friedlich. Es gab keine besonderen Vorkommnisse“.
Text: Volker Neef
Foto: Frank Pfuhl