Marcel Luthe: Wir treten einem übergriffigen Staat entgegen
Marcel Luthe ist Bundesvorsitzender der Good Governance Gewerkschaft. Man kennt ihn auch als Politiker. Von 2016 bis 2021 gehörte Marcel Luthe dem Berliner Abgeordnetenhaus an. Wir sprachen mit ihm.
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Sie haben sich aktuell in Nähe des Reichstags auf Hans Böckler berufen und ihn zitiert.
Wie bekannt, Hans Böckler war der Gründungsvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).
Marcel Luthe: „Sie haben Recht. Ich habe den DGB- Gründungsvorsitzenden Hans Böckler zitiert. Er hatte 1949 bezüglich des Anspruchs der Gewerkschaften gesagt:
„Bürger, nicht Untertanen wollen wir sein! Wollen mitraten, mittaten und mitverantworten in allen wichtigen Dingen des Lebens der Gemeinschaft. Vor allem in den Angelegenheiten der Wirtschaft unseres Volkes.“
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Was waren Ihre Beweggründe, an diese Worte von Hans Böckler zu erinnern? Marcel Luthe: „Wenn Sie sich heute umschauen, ist davon nicht mehr viel übriggeblieben. Unter dem dröhnenden Schweigen der etablierten Gewerkschaften haben Bundes- und Landesregierungen über Jahre den Wirtschaftsstandort Deutschland beschädigt“.
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Was hat Ihrer Meinung nach dieses kollektive Schweigen bewirkt?
Marcel Luthe: „Die Folgen einer von Ideologie statt Vernunft getriebenen Politik spüren wir alle, sei es durch eine massive Entwertung des Ersparten, mutwillige Teuerung der Energiekosten oder durch die noch nie dagewesenen Eingriffe in die Betriebe, in Arbeits- und Datenschutz am Arbeitsplatz oder gar in Ihr Privatleben im Zuge der sogenannten Corona-Politik. Es wird das vernichtet, was unsere Eltern und Großeltern über Jahrzehnte aufgebaut haben“.
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Was sollte jetzt getan werden?
Marcel Luthe: „Unsere Aufgabe ist es, diese Grundlage unseres Staatswesens auch und gerade gegenüber einer Bundesregierung zu verteidigen, die entweder aus vollkommener Inkompetenz und ideologischem Wahn gezielt seit Jahren Arbeitsplätze vernichtet und immer weniger Nettosteuerzahler immer mehr finanzieren müssen. Dieser Entwicklung müssen die Gewerkschaften endlich entgegentreten und diese hinterfragen. Und genau das tun wir seit unserer Gründung im Februar 2022. Wir beraten und vertreten unsere Mitglieder aus allen Branchen – vom medizinischen Personal über Polizisten, Feuerwehrleute, Müllwerker, Erzieher, Verkäufer bis hin zu Hochschullehrern – in allen Angelegenheiten rund um den Beruf gerichtlich wie außergerichtlich. Wir treten einem übergriffigen Staat, der Ihnen vorschreiben will, wie Sie zu leben haben, auch in der Öffentlichkeit entgegen und verteidigen das Menschenbild des Grundgesetzes – den selbstbestimmten Staatsbürger. Und wir werben für eine dringend notwendige Korrektur in der Wirtschafts- Sozial- und Arbeitsmarktpolitik. Wer bei uns mitmachen möchte, ist willkommen“.
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Wie kann man mit Ihnen in Kontakt treten?
Marcel Luthe: „Wir sind erreichbar wie folgt: Good Governance Gewerkschaft (GGG)
Tempelhofer Damm 228
D-12099 Berlin
E-Mail: info@gg-gewerkschaft.de
Tel.: 030 55 60 55 29
STIMME-DER-HAUPTSTADT: Vielen Dank für das Gespräch.
Text: Volker Neef
Fotos: Good Governance Gewerkschaft; Frank Pfuhl