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Osteria No. 1 in Berlin-Kreuzberg

Unser Redakteur verkostet das köstliche Entrecôte (Foto: Volker Neef)

Osteria No. 1 in Berlin-Kreuzberg

Neben dem Viktoriapark in Berlin-Kreuzberg, in der Kreuzbergstraße 71, befindet sich die Osteria No. 1, die vor 45 Jahren damals die erste Osteria in Berlin war. Freilich ist Alter an sich noch kein Ausweis von Qualität. Doch der Berichterstatter, der hier seit Jahrzehnten immer wieder die vorzügliche Küche der Osteria genossen hat, war auch dieses Mal sowohl von der Qualität der Speisen wie auch der Bedienung sehr angetan.

Gastronom Matteo (Foto: Volker Neef)

Seit 2015 ist Matteo der verantwortliche Gastronom der Osteria No. 1 in Berlin-Kreuzberg.Im Hinterhof des Restaurants existiert ein sehr geräumiger, ringsum wunderschön begrünter Innenhof, der eine Oase der Ruhe im lärmenden Getriebe der Stadt bildet. Der Efeu rankt sich an den Begrenzungsmauern mehrere Meter hoch, einige gar nicht kleine Bäume lockern den Hof auf. Dieses exquisite Ambiente fördert den Genuss der perfekt zubereiteten Speisen ungemein. Das Publikum scheint, soweit man das beurteilen kann, aus Kreuzbergern zu bestehen. Sie sind, das wird deutlich, überwiegend nicht zum ersten Mal hier. Sie wissen, dass in der Osteria Speisen bester italienischer Qualität auf den Tisch kommen. Touristen, die die benachbarte Bergmannstraße im Übermaß bevölkern, wird man hier nicht finden. 

Üblicherweise entscheidet sich der Berichterstatter für den Teller mit gemischten Vorspeisen, der neben Schinken, Salami und Mozzarella mehrere Variationen gegrillter Gemüse umfasst. Dieses Mal überredet der Keller Bruno uns als Vorspeise zu einer Focaccia mit Ruccola, Schinken und Käse.  Da es sich um den stets vorzüglichen Parmaschinken handelt, fiel es dem Fotografen leicht, diesen Auftakt als „köstlich“ zu bewerten. Als Zwischengang wird italienisches Weißbrot mit Olivenöl serviert. Jeder Kenner der italienischen Küche weiß, dass Olivenöl in großer Vielfalt mit unterschiedlichen Geschmacksnoten hergestellt wird, weshalb es in Italien nicht nur Weinverkostungen, sondern auch Olivenölverkostungen gibt. Das uns vorgesetzte Olivenöl hatte einen angenehmen, leicht fruchtigen Geschmack.

Der Fotograf wählt einen ersten Hauptgang, der in Italien stets ein Pastagericht ist. In diesem Fall handelt es sich um Spaghetti vongole, also mit Muscheln. Das Urteil lautete: „Gut gewürzt, sehr schmackhaft, eine Versuchung.“ Als zweiten

Spaghetti vongole (Foto: Volker Neef)

Hauptgang wählt er eine vegetarische Pizza Buffalo mit Mozzarella und Tomaten. Die Tomaten bezeichnet er als „köstlich“ und „fruchtig und saftig“. Um seiner Begeisterung Ausdruck zu verleihen, fragte er den Kellner Bruno, ob denn Lukullus höchstselbst in der Osteria am Herd stehe.

Pizza Buffalo (Foto: Volker Neef)

Der Berichterstatter, der gern erzählt, dass seine Vorfahren vor unvordenklichen Zeiten Mammutjäger waren, hielt es eher mit einem schönen Stück Fleisch und entschied sich für ein Entrecôte, ein Zwischenrippenstück des Rinds. Es war sehr mager und fein und fest im Biss. Und es war saftig und wies einen zarten doch intensiv-würzigen Rauchgeschmack auf. Es war perfekt. So sollte ein Entrecôte sein.

Wenn die Gänge eines Menus nicht nur eine Abfolge bilden, sondern auch eine Steigerung verkörpern, dann stellt das Dessert den „krönenden“ Abschluss eines ausgedehnteren Essens dar. Der Fotograf bestellte Torta caprese, einen ohne Mehl hergestellten Schokoladenkuchen mit Mandeln, der ursprünglich aus dem Golf von Neapel (Capri) kommt. „Diese Torta dünkt mich wie im Himmel“, meinte der Fotograf.

Torta caprese (Foto: Volker Neef)

Der Berichterstatter entschied sich für Panna cotta- wie der Name sagt: gekochte Sahne.Sie war sehr cremig, zerging auf der Zunge und hatte einen wunderbar dezent-süßen Geschmack. Die crème de la crème.

Panna cotta (Foto: Volker Neef)

Am Schluss gab es, beinahe unvermeidlich, je nach Neigung, einen Kaffee – besser: caffè- oder einen Sambuca. Im Hinblick auf eine Gesamtbeurteilung meinte der Fotograf: „Wenn wir Pädagogen wären und Zensuren zu vergeben hätten, würden wir ein Sehr gut geben.“ 

Lassen wir am Ende noch einmal den Kellner Bruno zu Wort kommen, der, bescheiden, nur das exquisite Ambiente herausstreicht: „Das ist eine Oase in der Stadt. Denn: Man fühlt sich nicht in der Stadt.“ Die Osteria hat sich über Jahrzehnte einen exzellenten Ruf erarbeitet. Dem wird sie, jeden Tag von neuem, gerecht. 

Osteria No- 1: Kreuzbergstr. 71 10965 Berlin

Tel. 030/57792999

Email: info@osteria-uno.eu

Täglich 9-24 Uhr

Das Restaurant ist familienfreundlich: Im Hof gibt 

es einen nicht ganz kleinen Spielbereich für Kinder

Text: Gernot Volger

Fotos: Volker Neef

Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin