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Ich zeige meinen Kindern Europa-Buchvorstellung

Foto:Frieling-Verlag

Ich zeige meinen Kindern Europa-Buchvorstellung 

Regina Rausch, die Autorin des im Frieling-Verlag zu Berlin erschienenen Werkes „Ich zeige meinen Kindern Europa“ versetzt den Leser ins Jahr 1997. 

Im Jahre 1974 legte sie ihr Abitur ab. Dann studierte sie für das Lehramt mit den Fächern Mathematik und Physik. Regina Rausch arbeitete zunächst als Lehrerin und später, nach der Geburt ihrer beiden Kinder, mit befristeten Verträgen bzw. ehrenamtlich für das Kinderhilfswerk UNICEF im Landkreis Löbau/Zittau sowie für Frauenvereine. Sie wurde bekannt durch Veröffentlichungen zu Fragen von Bildung und Erziehung, durch ihre Fotoausstellungen und durch die Beschreibungen ihrer Reisen. 1997 plante sie, an der Universität Dresden zu promovieren. Wie das halt im Leben eben so ist: Alles oder zumindest Vieles kommt ganz anders als geplant. Ihr befristeter Vertrag beim Landesschulamt wurde nicht verlängert. Zu allem Übel teilte ihr der Herr Professor, ihr Doktorvater, mit, man habe so große unterschiedliche Auffassungen. Man möge sich doch trennen bitte. Dann plante die Autorin etwas ein, was sie ausdrücklich so mitteilt: „Authentisch und nicht zur Nachahmung empfohlen“! Regina Rausch packte reichlich Proviant, kostenlos erhaltene Malbücher für Kinder und kleine Geschenke in ihr in die Jahre gekommenes Auto ein. Sie plante nicht nur eine Reise nach Kroatien, sie führte sie auch durch! Die Pädagogin machte sich auf zu einem Flüchtlingslager in Kroatien. Im ehemaligen Jugoslawien war der Krieg noch allgegenwärtig. Regina Rausch möchte helfen, sie wollte gemeinnützige Arbeit leisten. In einem spannenden Reisetagebuch hält sie tagtäglich das Wesentliche fest. Sie ist freiberuflich in Kroatien tätig. Das alles wirft viele Fragen auf. Manchmal kommen Fragen auf, mit denen sie nie gerechnet hatte. So reinigt sie beispielsweise an einem Freitag ihre private Unterkunft im Flüchtlingslager. Ein Flüchtlingshelferpärchen macht ihr klar, dass dies ein grober Regelverstoß ist! Freitags haben die Flüchtlingshelfer grundsätzlich frei! Da darf man nicht das eigene Zimmer reinigen! Die Frage zu stellen, ob das Reinigen des eigenen Zimmers Arbeit oder Freizeit sei, macht bei anderen Flüchtlingshelfern keinen guten Eindruck! Regina Rausch muss schnell feststellen, dass auch in einem Flüchtlingslager in Kroatien der „Heilige St. Bürokratius“ ein strenges Regiment führte. Im Mai 2021 erschien das Buch „Ich zeige meinen Kindern Europa“ im Frieling Verlag zu Berlin. Regina Rausch berichtet nicht nur über ihre Tätigkeit in Kroatien, auch über den Besuch ihrer zwei Kinder dort erfahren wir. Mit den Kindern geht es dann per PKW durch die Türkei, Griechenland, Mazedonien, man sieht albanische Grenzsicherungsanlagen, man besuchte Rumänien. Regina Rausch zeigt den Lesern, man kann auch mit schmalem Geldbeutel bescheiden durch Europa reisen und sogar Gutes tun. Das ihre privaten Träume und Hoffnungen sich nicht erfüllen konnten, ist die bittere Medaille des 128 Seiten-Buches. So machte ihr das Oberschulamt im Freistaat Sachsen nach ihrer Rückkehr nochmals deutlich, dass man eine Festanstellung oder auch nur einen befristeten Arbeitsvertrag nicht erwarten dürfe. Seit 1997 ist die Autorin Regina Rausch Inhaberin eines Eigenverlages. 1998 ist die Schriftstellerin vom Finanzamt anerkannt worden als freiberuflich Tätige. Dieser Status ist immer noch aktuell. Man staunt nicht schlecht über das vielseitige Leben und die Tätigkeiten der Regina Rausch. Sie macht auch klar, dass viele Zeitgenossen in Sachsen, die die Autorin persönlich kennen, es gar nicht glauben können, dass da eine taffe Frau in einem Flüchtlingslager in Kroatien tätig gewesen ist und zudem mit ihren zwei Kindern halb Europa bereist hat. Das sehr lesenswerte Werk „Ichzeige meinen Kindern Europa“ von Regina Rausch ist im Frieling Verlag zu Berlin erschienen. Es kostet im deutschen Buchhandel 10 Euro. ISBN 978-3-8280-3613-0. (Text: Volker Neef/Foto: Frieling Verlag)

Frank Pfuhl
Frank Pfuhl
SDHB Redaktion Berlin