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15. Berliner Hörspielfestival

(Foto: Frank Pfuhl)

Live-Acts, Wettbewerbe, Diskussionen, Ausstellung
13.–15. September 2024, Hanseatenweg

Das Berliner Hörspielfestival (BHF) feiert vom 13. bis 15. September 2024 den 100. Geburtstag des Hörspiels mit zwei Neuinszenierungen von Hans Fleschs Rundfunkgroteske Zauberei auf dem Sender, Performances, Konzerten, Workshops, Werkstattgesprächen und einer Ausstellung.

Unter dem Titel Radiologie – Entzauberung auf dem Sender reagiert der vielfach ausgezeichnete Hörspielmacher Andreas Ammer zusammen mit dem Elektronik-Duo Driftmachine feat. Rumpeln auf Hans Fleschs 100 Jahre alte „Zauberei“. Stella Luncke, Melina von Gagern und Barbara Meerkötter haben für ihr Projekt FLESCHback ahnungslose Passanten mit Hörspielen konfrontiert und ihre Reaktionen eingefangen. Ebenfalls live kann man erleben, wie ‚magisch‘ analoge Zaubereien in Michael Vorfelds Glühlampenkonzert sein können – und wie ‚animistisch‘ im Soundcomic Wendy Pferd Tod Mexiko von Natascha Gangl & Rdeča Raketa. In der performativen Sound-Installation BLINDer von Carina Pesch ist zu erfahren, wie es sich anfühlt, an einem unbekannten Ort blind ausgesetzt zu werden, und in der Ausstellung Meine neue Syntax ist der Schnitt werden die O-Ton-Pioniere Paul Wühr und Paul Pörtner vorgestellt.

Im Rahmenprogramm des Hörspielfestivals erläutert Rosa von Praunheim anhand von Film- und Hörspielausschnitten das Wechselverhältnis beider Gattungen. Seit Adonis in New York ist Rosa von Praunheim dem Hörspiel verbunden, und sein Stück Die Nachtigall oder der grausame Sohn ist für die Hörspiel-Collection „100 aus 100“ der ARD-Audiothek ausgewählt worden.

Im Zentrum des Festivals stehen die Wettbewerbe um die begehrten „brennenden Mikros“, die mit hochwertigem Audio-Equipment dotiert sind. Unter den Nominierungen des Festivals sind sämtliche Gattungen des akustischen Erzählens vertreten, von Genrestücken über Klangkunstwerke bis hin zu Dokumentarhörspielen. Deshalb werden beim BHF die Stücke nur nach ihrer Länge auf die Wettbewerbe verteilt. Das Preisträgerstück im Wettbewerb um „Das lange brennende Mikro“ bis 60 Minuten ermittelt eine Fachjury, für die unter anderem die Schauspielerin Bibiana Beglau gewonnen werden konnte. Die Preisträgerstücke für „Das kurze brennende Mikro“ (bis 20 Minuten) und „Das glühende Knopfmikro“ (bis 5 Minuten) werden vom Publikum vor Ort und im Netz gewählt. Außerdem gibt es den kurzfristig ausgeschriebenen „MikroFlitzer“ für Hörstücke bis 60 Sekunden, die innerhalb von 14 Tagen produziert wurden und den Satz „Ich kann nicht abschalten“ sowie das Geräusch der Erschaffung eines neuen Moments enthalten mussten.

Vor 100 Jahren hat das Radio als erstes elektronisches Massenmedium eine Kunstform hervorgebracht, die sich auch in Zeiten der Digitalisierung großer Beliebtheit erfreut. Die Frage, ob 100 Jahre Hörspiel genug sind, diskutiert eine medienpolitische Podiumsrunde am Samstag, den 14.9. Diese richtet den Blick nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in eine Gegenwart und Zukunft, in der sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk zunehmend vom Hörspiel verabschiedet und stattdessen massenkompatible Formate bevorzugt.

Das Berliner Hörspielfestival fühlt sich besonders der Inklusion blinder und sehbeeinträchtigter Menschen verpflichtet. In Workshops können sie die akustischen Künste für sich entdecken. Für Kinderbetreuung ist gesorgt.

Das BHF ist eine Kooperation mit der Sektion Film- und Medienkunst der Akademie der Künste, Berlin, und wird mit Mitteln der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt gefördert.
 
Veranstaltungsdaten
15. Berliner Hörspielfestival
13.–15. September 2024, Uhr, Eintritt € 12/8
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten.
www.adk.de

Livestream und weitere Informationen:
www.berliner-hoerspielfestival.de, Übertragung im Digitalradio-Kanal (DABplus) „Dokumente und Debatten“ von Deutschlandfunk Kultur.

Das teilte unserer Redaktion die Pressestelle der AdK mit. (Foto: Frank Pfuhl)

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